Mittwoch, 17. Oktober 2012

Brother Blood Video

Als wir während unserer Tour auf dem Schloss Röhrsdorf zu Gast waren entstand dieses kleine Video mit der Hilfe von Carmen und Judith von Lingby. 


Dienstag, 16. Oktober 2012


Tourblog 4: Bremen, Münster und Düsseldorf

Bremen
Auf die Spedition kann man sich ja ohnehin nur freuen. Zwar sollte die ganze Nummer für uns noch einen gewissen logistischen und finanziellen Aufwand bedeuten, letztendlich stellte sich das aber als halb so wild heraus.

Aber first things first: Unserem eigenen Heimspiel fieberten wir schon lange entgegen und so kämpften wir am Donnerstag, unserem einzigen Off-Day, bis zuletzt mit der Müdigkeit und einem echt monstermäßigen Verkehrsstau -kurz vor Bremen, wo sonst-, der uns bis in den Abend auf der Autobahn festhielt. Daher war die Ankunft bei den Weingärtners umso erleichternder und erfreulicher. Beinahe zeitgleich mit Lingby fielen wir durch die Tür, in die Arme von Muddi und Vaddi und dann aufs Sofa. Ab diesem Zeitpunkt war einfach alles gut. Es gab ein spätes Abendessen, was sag ich, Barbecue (!), das in jeder Hinsicht perfekt war. Elf liebe Leute (und ich) an einem Tisch und für eine gewisse Zeit hört man kein einziges Wort (eine Rarität auf dieser Tour!), sondern nur noch zufriedene Essgeräusche. Im Anschluss wurden –nun wieder unter heftigen Redeschwällen- mehrere Flaschen Wein vernichtet, bis allen etwas schwindelig vor lauter Glück war. Herrrrlisch!
Freitag: leicht verkatert, aber immer noch beseelt trudeln wir nach und nach in der Spedition ein. Das Sound-Team stellten wir diesmal selbst und unser lieber Jü machte zusammen mit Andi Weingärtner einen großartigen Job. Was dabei herauskam, war ein wunderbares Konzert, das auch und gerade durch unser Bremer Publikum ein Riesenspaß wurde. Einmal mehr kochten die Emotionen über und am Ende lagen sich alle in den Armen. Tanzend und jolend verließen wir den Laden und toppten zuhause angekommen das späte Abendessen vom Vortag mit Chili con Carne um 3:00 Uhr nachts. Am Tisch. Mit Familie. Word.
Tausend Dank, Bremen und Familie Weingärtner!













Lingby wissen: Gastfreundschaft hat einen Namen. Weingärtner.
("Wir heißen ja auch nich' Biergärtner, nä?!")


Münster
Vorteil: Eine ganze Stadt voller junger, gerader, schöner Menschen.
Nachteil: Eine ganze Stadt voller junger, gerader, schöner Menschen.

Alle sind gebügelt, gestriegelt, fein ziseliert und süß. Auch die Pension Schmidt, in die man uns hineingebucht hatte, machte eher den Eindruck eines Hybriden aus hipper Studenten-Bar und gemütlichem Café, in das man als Kommunikations- und Medienwissenschafts-Student auch schon mal auf'n Sonntag mit Mama, Papa, Opa und Oma gehen kann, wenn die zu Besuch sind.
Cut.
Wir: krumm, laut und derb, gezeichnet vom Tourleben und den üblichen Eskapaden, mit rauhem Ton und der allgegenwärtigen Rotznäsigkeit. Egal. Muss klappen. Wir wurden nett begrüßt und Veranstalter Niklas war ein aufrechter und an Freundlichkeit kaum zu überbietender Gastgeber.

Ein bisschen anstrengend dagegen war die Sache mit dem Sound. Zugegeben: man wollte in dem kuscheligen Lädchen eigentlich gar nicht wirklich laut, oder mit viel körperlichem Einsatz spielen. Teils aus Angst davor, das liebevoll zusammengeflohmarktete Interieur zu zerdeppern, und teils davor, die Gäste bei ihren Unterhaltungen über die letzte KuWi-Klausur zu stören. Dennoch: wer das Katapult bucht, häääätteeee sich im Vorfeld einen Eindruck von dessen infernalischem Krach gemacht haben können, um Schlimmeres zu verhindern. -Mr. Jazzpop an den Reglern hatte jedoch die Ruhe weg und drehte alles erstmal vorsichtshalber auf halbsolaut und legte uns dann nahe, es ihm in Hinblick auf unsere Verstärker doch bitte gleich zu tun. Murrend fügten wir uns, der Etikette wegen, seinem Diktat. 

Doch genug gemotzt. Auf der Bühne war letztendlich alles in Ordnung und nur das zählte für uns an diesem Abend. Da Lingby mit Dynamik ein bisscher mehr am Hut haben als wir, konnten unsere fünf Freunde im Anschluss doch ein paar Köpfe zum Wippen bringen. Willis Spendenaufruf hingegen, man möge sich erbarmen und etwas Kleingeld in unseren Sprit-Hut werfen, quittierte ein besonders witziger BWLer eloquent und höflich: „Geh doch arbeiten!“.
Tja, auch das kannst‘ haben…

Die Nacht im Hostel ging zu schnell herum (CHECKOUT UM ZEHN, SONST TODESSTRAFE!) und bescherte uns so etwas wie einen richtigen Morgen. Hatten wir lange nicht mehr. Das schöne: ohne Eile oder Termindruck im Genick entschieden wir uns für ein ausgedehntes Frühstück in einer weiteren hippen Münsteraner Location, dem Teilchen & Beschleuniger. Es gab Kaffee, Tee und Brötchen mit Loch in der Mitte. Letztere hatten witzige Namen von Leuten, die man möglicherweise im Zubereitungsprozess mitverarbeitet hatte (Bagel mit Persönlichkeit). Oder auch nicht. Lecker war’s allemal und so lümmelten wir einige Zeit brummend, schmatzend und quakend in der Frühstücks-Höhle herum und belegten sicherlich ein gutes Drittel der vorhandenen Plätze. Hahaha, suck on that, Münster!!
Auch schon wieder geil: als wir uns endlich zur Abfahrt aufgerafft hatten, schien die Stadt uns nicht mehr gehen lassen zu wollen. Auf dem Weg zur Autobahn war plötzlich jede für uns interessante Straße und Auffahrt gesperrt. Ein wenig hektisch versuchten wir einen U-Turn (auch: Chicago-Wende) auf leerer Bundesstraße. Der gelang auch und bekam sofort Beifall von einem süffisant grinsenden Polizeibeamten, der uns sogleich in die nächste Parkbucht winkte. Wohl um uns zu beglückwünschen. 
Münster, du verrücktes Örtchen.

Düsseldorf - Finale
In einer perfekten Welt würde das Glück ewig währen. In einer perfekten Welt würde ich mich am Bass nicht mehr verhacken und die Abendgage nie unter 500 Euro sinken, wären die Freigetränke unbegrenzt und die Tour mit Lingby würde niemals zu Ende gehen, weil wir alle tierisch viel Freizeit hätten und uns das ohne Probleme leisten könnten. Tja, die Welt ist zwar nicht perfekt, aber immerhin sollte unser letztes gemeinsames Konzert in Düsseldorf ein würdiger, wenn auch schwer von Melancholie durchsetzter, Abschluss werden. Die Stimmung auf der Fahrt von Mü nach Dü war stark durchwachsen. Alle freuten sich auf eine tolle Show, denn wir wussten: es kann gar nicht doof werden. Und doch setzte stellenweise ein seltsames Gefühl ein, welches den einen oder anderen zu ausgedehnten Starren aus dem Autofenster veranlasste.

Da wir trotz Irrfahrt durch Münster zum ersten Mal überpünktlich am Zielort waren, konnten wir nach einem kurzen sonntäglichen Stadtbummel in aller Ruhe ausladen und das Düsseldorfer Pretty Vacant in Augenschein nehmen. Plötzlich aber ging alles ganz schnell: aufgebaut, verkabelt, angespielt, Sound steht. „Wie macht der das?!“ fragten wir uns verdutzt, ob der offensichtlichen Zauberkräfte des Tonmeisters. Allein das nahm uns schon einiges von der Schwere, die der Tag so mit sich gebracht hatte. Vor Lingby und dem Katapult stellte sich noch Martin Hannaford allein mit Gitarre und Loopstation auf die Bühne und zog das bereits recht große Publikum mit postrockig anmutendem Singer-Songwriter-Pop in seinen Bann. -Leider absolut melancholie-fördernd. Schluchz. Zur Ablenkung bestellten wir soviel Bier wie wir nur konnten und freuten uns unter anderem über den Besuch von Papa Heß, der sich und seinen Töchter die Ehre gab, zum ersten mal ein Linbgy-Konzert zu besuchen und zu dem Anlass prompt mit einem ganzen Karton Wein aufwartete. Stark!

Stage time. Lingby brannten ein echtes Feuerwerk ab, bei dem mir an diversen Stellen das Wasser in den Augen stand. Ausgelassen, emotional und wunderschön. Das mit meinen Augen sollte einfach nicht besser werden; im letzten Moment vor dem Konzert pflegen wir Katapulte, wie Lingby und sicherlich viele andere Bands auch, ein kleines Ritual zu begehen, bei dem wir eng zusammenrücken und uns ein paar Worte der Ermutigung und Dankbarkeit sagen. Heute hatten mit Sicherheit alle ein schweres Herz und einen Kloß im Hals. Gleichzeitig war aber eben auch dieselbe Begeisterung präsent, wie wir sie die vergangenen zehn Tage geteilt hatten. Auf der Bühne war so einiges zu spüren. Die allgegenwärtige Melancholie, aber auch eine große Verbundenheit, nicht nur innerhalb der Band, sondern auch zu den Jungs und Mädels von Lingby und zum Publikum. Diese leitete uns durch unser Set, sodass wir nach einem fulminanten Brother Blood, diesmal mit allen Lingbys auf der Bühne, erschöpft und glücklich die Instrumente hinlegten und uns schluchzend in die Arme fielen. Das war’s. Nicht zu fassen. Aber wie schon die liebe Judith im Lingby-Tourtagebuch schrieb: „Irgendwie haben wir auch zu viel Schönes erlebt, um einfach nur traurig zu sein“. 


In einem Gefühls-Cocktail aus Erschöpfung, Freude, Traurigkeit und eigentlich fast allem was man so fühlen kann, ging es spät am Abend noch nach Köln, wo wir uns nach einigen Flaschen Wein (Standard) in Judiths Wohnung zur Ruhe legten. Dann war er gekommen, der Morgen des Abschieds. Obwohl wir erstaunlich gefasst waren, wusste wohl jeder in diesem Moment, was uns alle seit dieser Tour verbindet. Das war zu spüren und zu sehen.
Ab nach hause.



Ein paar Worte noch...
Da dieser Tourblog auch ein kleines bisschen mein persönliches Baby ist, möchte ich fernab aller Albernheiten die Gelegenheit an dieser Stelle nutzen und folgendes sagen:
Was wir zusammen erlebt haben, war einzigartig und wird in meinem Herzen bleiben.
Meiner Band möchte ich noch einmal meine Dankbarkeit ausdrücken für eine großartige Zeit voller spannender und emotionaler Momente, zusammengehalten vom Gefühl der Bruderschaft und der Liebe zur Musik. Und ich bleibe dabei: trotz meiner neuen Etappe an einem anderen Ort wird das Katapult Bestand haben. Schließlich haben wir es gebaut.
Lingby. Vor jedem und jeder von euch kann ich nur den Hut ziehen. Ihr seid nicht nur eine unheimlich gute Band, sondern fünf Menschen, deren Bekanntschaft und neue Freundschaft mir eine große Ehre ist. Ich hatte mich ohnehin wie ein kleines Kind auf diese Tour mit euch gefreut, aber alles war einfach noch viel schöner, als ich es mir hätte vorstellen können.So gehe ich also mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach Tübingen. In jedem Fall aber in der Gewissheit, etwas ganz großes erlebt und mit euch geteilt zu haben.

Lars

Sonntag, 14. Oktober 2012


Tourblog 3: Wolfsburg & Köln

Wolfsburg
Et jibt so Städte, da weiß man bei aller Liebe zum Musizieren nischt, wie dat funktionieren soll. Wolfsburg ist so eine Stadt. Das ist natürlich eine miese Art von Voreingenommenheit, von der man am besten niemandem erzählen sollte. Scheiße.
Mit derart gemischten Gefühlen erreichten wir das Jugendzentrum Ost im Herzen der VW-Stadt, die damit tatsächlich aufs Wesentliche reduziert sei. Unerwartet positiv fielen daher direkt zwei Dinge auf: Zum einen das wunderbar heimelige Jugendzentrum-Feeling, welches Reminiszenzen an längst vergangene Zeiten im eigenen Heimatdorf weckte. Zum anderen die absolut amtliche Soundanlage plus engagiertem Hausmischer, der sich sichtlich und hörbar Mühe gab. Dass man sich zunächst mit 25 und später mit 15 Zuschauern begnügen musste, trug nur zu einer wohligen Scheißegal-Stimmung bei, die darin gipfelte, dass man ungeahnte Freiheiten auf der Bühne entdeckte: Ben gniedelte was das Zeug hielt, Manuel holzte auch ganz gut rein. Wir anderen rasteten allgemein etwas mehr aus als üblich. Zu unserem Collaboration-Kracher Brother Blood schwebten, wie nunmehr üblich, unsere beiden Lingby-Grazien auf die Bühne. Das Novum: beide modelten wie selbstverständlich mit unseren kruden Jutesäcken, als wären es heftig teure Armani-Fummel. Carmen trieb es gar auf die Spitze und konvertierte den bedruckten Putzlappen kurzerhand zum Instrumenten-Case für ihr Flügelhorn. Ein Anblick zum Verlieben.
Vor der Show fragte uns Mitveranstalter Felix beiläufig, ob wir ein bisschen Bühnennebel vertragen könnten. Gesagt, getan, gerockt! Derbe Show für *räusper* erlesene Gäste.
Zum Schluss geht ein riesiges Dankeschön an David Weisz, der uns trotz Publikumsschwund einen zauberhaften Abend bescherte. Das lag nicht zuletzt am Aufwand und der Liebe, die er in unsere Unterbringung und Verpflegung steckte. Schlafen und essen, essen und schlafen, dafür scheinen wir geboren zu sein.

Köln
Heimspiel für unsere Schätzeleins von Lingby und besondere Ehre für uns. Was im Nachhinein bei Heimspielen auffällt, ist einerseits die gesteigerte Nervosität der heimspielenden Band (im Fachjargon: Fickrigkeit) und andererseits die Ausgelassenheit der Gast-Band. Das Kölner Subway empfing uns warm mit Häppchen und Getränken, bereitgestellt von lieben Leuten (ich warte noch auf den Tag, an dem wir auf der Tour mal auf richtig ätzende Arschgeigen treffen, aber die Chancen dafür stehen miserabel, schließlich neigt sich der ganze Bums bereits rapide seinem Ende!). Zu loben ist auch, einmal mehr, der absolut fitte Soundmann Florian, der mit klaren Ansagen und der nötigen Portion Magic unser Geschrubbe zu Musik machte. Vor uns und Lingby, die selbstredend den Headliner für den Abend machten, spielten diesmal noch die wilden What Happened to Roy G Biv, die den Laden mit ihrem Posthardcore anzündeten und, zumindest mir, gehörigen Respekt einflößten. Gut gemacht, Jungs!  Dann wir: Solide und gut gelaunt wie man den Reaktionen des Kölner Publikums entnehmen konnte spielten wir unser Brett und machten uns und die anderen froh. Wieder ein Hit: Judith und Carmen bei Brother Blood. Verliebt sind wir ja eh, aber eine derartige Tiefe bekommt der ohnehin emotionsüberladene Song nur durch eure Unterstützung. Merci beaucoup!
Und Lingby: geil abgeliefert. Heimsieg. Was soll man sagen…dieses gewisse etwas, das man offenbar nur zuhause rauslassen kann, es war da und machte alles noch schöner. Auch geil: Visual Artist Rik war mit von der Partie. Und der Mann kann! Eigens aus den Niederlanden angereist, erzeugte er mit ziemlich unorthodoxen Methoden beinahe ein eigenes visuelles Konzert neben der Bühne. Was der Mensch da mit einem Laptop, einer Kamera und diversem Alltags-Gelöt macht, habe ich so noch nicht gesehen. Toll!
Am nächsten Morgen ein opulentes Frühstück bei Judith mit eimerweise Rührei und Pfannkuchen. Fröhlich, fett und faul (Alitterationen sind jawohl echt das LETZTE!!) brachen wir nach Bremen auf. Heimspiel die zweite.

Dienstag, 9. Oktober 2012


Tourblog 2 – Zusammenfassung: Dresden/Leipzig/Berlin

Wie kommt man am schnellsten nach Dresden? Na? NA?!  -Okay, ich lass es… Nachdem wir, von Weimar kommend, des Nachts bereits das Schloss Röhrsdorf bezogen hatten (Katapult berichtete), schien unsere Glückssträhne kaum mehr abreißen zu wollen. Unsere Unterkunft hatte einfach alles und davon beinahe zu viel. Nach dem ersten Morgen, den wir geschlossen verschliefen, beschlossen wir, uns an einem kleinen Performance-Video zu versuchen. Das sah so aus: Wir Katapulte holten uns Carmen und Judith von Lingby heran und spielten so gemeinsam einen unserer Songs in wunderbar klassischer Besetzung. Die ganze Sache wird soeben von Manuel für Youtube fertiggedengelt, sodass ihr, verehrte Leser, es sicher ganz bald zu sehen bekommt.

Nach dem köstlichen Mittagessen am selben Tag zeigte uns unser Gastgeber Arno, bescheiden wie er ist, das hauseigene Tonstudio, in welches wir ab diesem Moment gerne unseren permanenten Wohnsitz verlegt hätten. Es war beeindruckend, ja beinahe unfassbar, wozu Begeisterung und Leidenschaft für Musik jemanden befähigen können. Alles selbstgemacht, alles geil!

Beinahe hätten wir über all die Erlebnisse unseren Auftritt am Abend im A30 in der Dresdener Innenstadt vergessen. Wir wurden in einen beinahe perfekten kleinen Konzertsaal geführt, der durch Arnos Skills am Mischpult nochmals aufgewertet wurde. Sowohl wir, als auch Lingby waren durchweg gut gelaunt. Die Energie ließ sich auch aufs Publikum übertragen, welches uns den Abend mit viel Jubel und fröhlichen Gesichtern dankte. Wir danken zurück!

Und das hier: 
 Später, zurück auf dem Schloss: Bier vom Fass (viel), Gesellschaftsspiele aus dem Gedächtnis eines Wahnsinnigen (krass) und Gespräche von solcher Qualität, dass sie den Raum niemals hätten verlassen dürfen (oder so).

Leipzig. Leipzig. Leipzig. Mir fällt kein Reim drauf ein. Nicht nur wegen der ungünstigen Aneinanderreihung von Konsonanten und Vokalen, nein, auch und gerade wegen der Ereignisse, die hier gestern und heute unseren kleinen heilen Tourkosmos erschütterten.
Im „Hans Poeter“ (ich erfragte den Namen nachträglich), einem gar putzigen Veranstaltungsort der örtlichen Jesus Freaks, kamen wir etwas genervt, ob der anhaltenden Querelen unseres benzinverwöhnten Minivans, etwas zu spät an. Die uninteressanten Details lasse ich aus und fasse kurz zusammen: Soundcheck war toll, Auftritt ging so. Subjektiv sowohl für uns, als auch für Lingby. Irgendwie sprang der Funke zwischen Bands, Bühnensound und Publikum nicht recht über und erzeugte eine milde Katerstimmung , die wir mit Schnaps zu ertränken suchten, den es leider nicht gab (siehe Bild unten). Es sei aber erwähnt, dass alle Leute im Haus sehr lieb waren und uns sogar bekochten, wie die Wahnsinnigen, die wir sind (jetzt hab ich mich in der Formulierung verrannt…).

 So hatten wir insgesamt einen schönen Abend, Bier (sieh an!) und tolle Gespräche voller Profanität. Manuel hatte sogar so einen schönen Abend, dass er es sich nicht nehmen ließ, ein Liefertaxi für eine lächerliche Pauschale von EUR 9,- (neun) zum nächsten Burger King und dann, mit dem heißen Nährschlamm im Gepäck, zu unserer Bleibe fahren zu lassen. Aus verschiedenen Gründen stiegen Ben und ich in die Nummer ein und bereuten es erst am nächsten Morgen, als wir erkannten, welchen Frevel wir mit dem Drecksfraß am großartigen Frühstück begangen hatten, das uns die liebe Andrea ein Stockwerk höher servierte. Vielen herzlichen Dank dafür. So gestärkt ging es mit Kurs auf Berlin weiter. Dazwischen eine der anstrengendsten Autofahrten meines Lebens.

Da unser Citroén Evasion (heißt Evasion auf Deutsch nicht sowas wie Ausweichen, jetzt mal im Ernst??) immer noch wonnig Benzin säuft und gleichzeitig rotzfrech das viel günstigere Autogas ablehnt, sind wir grundsätzlich nicht allzu gut auf das automobile Reisen zu sprechen. Wenn aber nicht mal die Benzinversorgung richtig fukntioniert und die Karre bei jedem Halt im Leerlauf verreckt, möchte man schon mal ins Lenkrad beißen oder die Karre einfach auf die Seite kippen und zurücklassen (ich zumindest). Aber wohin dann mit unserem 1-a gepackten Equipment? Nein, nein, das will alles durchgehalten werden.

So erreichten wir, zwar abgespannt, aber auch erleichtert Berlins Prenzl‘ Berg, wo das Intersoup auf uns wartete. Zugegeben: ein kleiner Schock durchfuhr uns schon bei dem Anblick, des Kellerlochs in dem wir spielen sollten. Es hatte die Größe eines durchschnittlichen Proberaums (inkl. Zuschauerraum), dafür eine nicht ganz so gute Soundanlage. Ich spule vor zum Zeitpunkt kurz vor stage time: die Stimmung ist zwar angespannt, aber das liegt jetzt schon längst nicht mehr an den beschränkten Verhältnissen auf der Bühne. Mit denen haben wir uns längst arrangiert und untereinander beschlossen, dass es eine gute Show wird. Nein, es lag an den vielen Bekannten, Freunden und sogar Verwandten, die mehr oder weniger plötzlich im Laden standen und Anlass zu großer Freude aber auch erhöhtem Lampenfieber gaben. Wir Katapulte durften zuerst. Und ich muss sagen: es hat wirklich großen Spaß gemacht. Sound hatten wir schon schlechteren und die Kuschelatmosphäre + Hitze im Raum ließen alle zusammenrücken und die Stimmung steigen. Tolles Publikum! Lingby lieferten im Anschluss sehr souverän ab und bekamen gebührenden Beifall dafür. Auch hier war der Spaß zu spüren. Folge: Holunderschnaps für alle und ein wunderbarer Abend, auch wenn unser armer David mit einer ausgewachsenen Erkältung zu kämpfen hat, die ihm aber erstaunlicherweise nie komplett die Stimmung zu versauen vermag. Halt durch, Bruder, es geht Stück für Stück in Richtung Heimat!

Zu guter Letzt kamen wir in unserer neuen Unterkunft für die Nacht an, der WG von Isa und Lena, die uns einmal mehr ein Übernachtungserlebnis par excellence boten. Wir schliefen sehr, sehr gut. Doch damit nicht genug: zum Frühstück hatte uns Mitbewohner Henk doch tatsächlich Pfannkuchen gebacken (nein, nicht Berliner Pfannkuchen, RICHTIGE Pfannkuchen!), bevor er sich aus dem Staub machte, als wäre das die normalste Sache der Welt. Diese enthielten Special Effects wie Schinken, Käse und Bananen. -Wir waren kurz im Paradies. Beim Plausch mit Isa und Lena verdrängten wir beinahe, dass wir heute noch nach Wolfsburg aufbrechen sollten. Während ich dies hier schreibe, sind wir just auf dem Weg dorthin, unter dem perfekten Motto, das uns Judith soeben per SMS zukommen ließ:

„Wolfsburg – alles kann, nichts muss“

Peace.

*L./CTPLT

Samstag, 6. Oktober 2012


tourauftakt - I Work For The Light
Lingby und das Katapult have joined forces...öööh, das Katapult und Lingby sind verschmolzen zu einem einzigen, überlebensgroßen Musikmonster, das seit gestern Abend die Bundesrepublik Deutschland bereist und beschallt. Überlebende berichteten von…nee, anders; Die fetzige Kölner Indie-Pop-Rock Combo Lingby (aus Köln) und die Bremer Death-Grunge-Popper von WefixedtheCatapult (HB, Bremen) sind gestern zu einem fulminanten Tourauftakt in…ach, pffff… wie soll man beschreiben, wenn passiert, was gestern passierte...

Ihr müsst, verehrte Leser, wissen, dass jedes Zusammentreffen mit unseren Freunden von Lingby ein Fest(ival) ist. Diesem können auch diverse Vorbereitungs-Bäuerchen unsererseits („das Auto is‘ noch inne Werkstatt drin…!“ / „kann jemand Ladde abholen?“ / „MANUEL, AUFSTEHEN!!“) keinen Abbruch tun. Einmal am Kasseturm im idyllischen Weimar eingetroffen und den Sound gecheckt, war einfach alles gut. Auch und gerade die Verpflegung (zwei Sorten Wurst an einer Melange von zwei Sorten Pasta auf Curry-Schaschlik Soßenspiegel mit Blättern vom Lorbeer) konnte punkten. Wonnig überfraßen wir uns.






Der bienenkorbartige Raum im Erdgeschoss des Kasseturmes, der tatsächlich ein Turm ist -und ganz ein prächtiger noch dazu-, klang schon bei unserem Set überraschend gut, was nicht zuletzt den Künsten des Soundmeisters Matze (ich hoffe, ich erinnere den Namen richtig) geschuldet ist, der mit engelsgleicher Geduld alles aus uns und dem Laden rausholte, was ging. Herzlichen Dank dafür! Lingby legten noch ‚ne Schippe drauf, waren überraschend laut, im positivsten aller Sinne, und brachten den Turm mittels Monster-Synthi-Bass zum Wackeln (er blieb bis zum Ende stehen; was nach unserer Abreise passiert ist, weiß der Geier). Ein traumhaft schönes Set, habt ihr da gespielt, Mädels und Jungs!

Im Anschluss freuten wir uns schon auf unser Nachtlager, hatten aber nicht die leiseste Ahnung, was uns da bevorstünde. Als wir, entnervt von den Eskapaden unseres wechselwarmen Reptilien-Autos (?? –Anm. d. Autors), an unserem Ziel am Rande Dresdens ankamen, staunten wir nicht schlecht: ein Schloss wurde uns versprochen, and a Schloss was what we got! Aber ALTER SCHWEDE, WAS FÜR EIN TEIL!!! So würdevoll wie herzlich begrüßte das Innere eines Mehrsterne-Hotels morgens um vier unsere tranigen Gemüter. Ich könnte stundenlang über all das Gute schreiben, was uns mit dieser Übernachtungsgelegenheit wiederfährt. Wir sind dankbar. (siehe Fotos; morgen auch in besserer Qualität)











(ja, es gibt Themen-Zimmer und eine eigene Bibliothek...)

Fazit: Weimar und Kasseturm = empfehlenswert. Heute Abend geht es weiter im A30 (Autobahnraststätte??) in Dresden. Wir sind gespannt und voller Vorfreude. Touren bockt.

*L./CTPLT

Samstag, 8. September 2012

Tourplan

Hier der Tourplan als Facebook-Link. Auf der Veranstaltungsseite im Hauptfenster einfach auf  "mehr anzeigen" klicken.

https://www.facebook.com/events/416617885068454/

Freitag, 7. September 2012

We be tourin'!

Freunde,

Es wird wahr. Es gibt eine Tour und wir spielen mit. Genauer: unsere lieben Freunde und Raufbolde von Lingby (Köln) nehmen uns mit auf die Reise und wir nennen das die 
I WORK FOR THE LIGHT TOUR 2012. Das haben wir uns fein ausgedacht. Am 05. Oktober geht es in Weimar los. Ein Tourplan, der noch Aktualisierungen unterliegt, folgt bald. Es gibt Termine all over Germany bis zum 20. Oktober, wobei wir Katapulteure voraussichtlich bis zum 14. Oktober dabei sein werden. Dann nämlich sind nach unseren Berechnungen das Bier leer und alle Socken dreckig. 

Außerdem gibt es auch andere, ernstere Neuigkeiten, daher kommt jetzt die

PERSÖNLICHE ABTEILUNG:

Lars (ich) wird (werde) in Zukunft sein (mein) Glück in einer anderen Stadt suchen. "Pfff...andere Stadt", winkt ihr ab, aber tatsächlich ist diese andere Stadt arschweit weg vom schönen Bremen. Dafür ist Tübingen mindestens genauso schön. Über die Gewichtung von Gründen (WAS IST DENN BITTE WICHTIGER ALS DIE BAND?!?) verliere ich hier keine Worte. Alles ist gut so wie es ist,und keiner muss sich mehr grämen als nötig. Auch wenn das bedeutet, dass das Katapult möglicherweise auf unbestimmte Zeit eingemottet wird. Aber: never say never, ever! -Ich liebe meine Bros und das umsomehr dafür, dass sie für meine Entscheidung Verständnis und Respekt übrig haben. Ich prophezeie mal leichtsinnig drauflos: wir werden nicht das letzte mal zusammen Musik gemacht haben.
Für tränenschwangere Abschiedsworte ist dies weder der richtige Ort, noch die richtige Zeit, denn  DAAAAAYYUUUUMMMM!!! -WIR GEHEN AUF TOUR, LEUTE! 

Wir halten euch auf dem Laufenden. Wenn ihr könnt und wollt, checkt euer und unser Facebook und kommt alle hin da. wefixedtheCatapult --playing at a venue near you. Soon.

L8er!